Siegener Zeitung 02.05.2016

Die Backsaison an der Berleburger Espequelle ist eröffnet: Günther Quintes, Heiner Trapp und Achim Harth (v.l.) freuten sich über guten Besuch. Foto: aber
Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg
Ein Austausch unter Backfreunden
Bad Berleburg. Mit dem Start der neuen Backsaison stehen zweifellos auch wieder zahlreiche Feste an, die der Verkehrs- und Heimatverein mit dem Backhaus unterstützt.
aber - Rechtzeitig zum lange ersehnten Frühlingsanfang läutete der Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg am Samstag den Beginn der Backsaison ein. Nach einer längeren Pause in den Wintermonaten füllte sich das vor zwei Jahren eröffnete Backhaus an der Espequelle endlich wieder mit dem Duft frischer Backwaren. Pünktlich um 6 Uhr morgens begann der Tag mit dem Vorheizen des Ofens, danach folgte die Zubereitung des Teigs und ab 10 Uhr schließlich gab es für die Besucher, die das vorteilhafte Wetter ins Freie und in die Backstube gelockt hatte, schließlich auch etwas zu bestaunen und zu kosten.
Feudinger fanden ihren Weg zur Espequelle
Neben den angesetzten 110 Broten – sowohl helle als auch dunkle – stand auch das Backen von Hefezöpfen und Waffeln auf dem Plan der Vereinsmitglieder, natürlich gab es die Leckereien allesamt auch zum käuflichen Erwerb. Im Anschluss fand das traditionelle Binden des Maikranzes statt, der auch in der Stadtmitte ausgestellt wurde. Selbst einige Gäste der Feudinger Backhausgemeinschaft fanden ihren Weg zur Espequelle, um einiges an Erfahrung und Eindrücken zu sammeln und für das eigene Backhaus anzuwenden.
Vorfreude auf den traditionellen Wollmarkt
Mit dem Start der neuen Backsaison stehen zweifellos auch wieder zahlreiche Feste an, die der Verkehrs- und Heimatverein mit seinem Backhaus unterstützt. So etwa der am kommenden Sonntag, 8. Mai, stattfindende Wollmarkt, für den sich die Vorsitzenden Heiner Trapp und Günther Quintes sowie Bäckermeister Achim Harth reichlich Gäste wünschen und sich schon jetzt auf den Brot- und Kuchenverkauf freuen. Doch auch die Vorfreude auf die im Mai stattfindenden Kurse der Volkshochschule im Backhaus sowie das Sommerfest und der Regionalmarkt Mitte August ist bereits groß. Den Jahresabschluss bildet dann die Adventsbäckerei Anfang Dezember. Doch sowohl in dieser Zeit als auch in der winterlichen Pause steht der Verkehrs- und Heimatverein und das Backhaus natürlich jederzeit für Besucher oder anderweitige Aktivitäten gerne zur Verfügung.
Westfalenpost 02.05.2016

110 Brote für den Wonnemonat Mai gebacken
Bad Berleburg. Der Berleburger Heimatverein für Landwirtschaft und Brauchtum kann jetzt wieder fleißig Brot im Backhaus an der Espequelle backen. Im Winter musste eine Pause eingelegt werden, denn bei zu kalter Witterung würde es viel zu lange dauern, bis der Ofen seine Betriebstemperatur von über 300 Grad erreicht hat. Am Vortag des 1. Mai trafen sich zudem Frauen zum Bindes jenes Maikranzes, der jetzt den Berleburger Marktplatz ziert.
Außerdem wurde die Gelegenheit genutzt, um die neue Saison für das Tretbecken vor dem Backhaus zu eröffnen. Das von den Mitgliedern vorbildlich gepflegte Becken lädt ab sofort alle Berleburger und Gäste zum entspannenden Wassertreten ein.
Unvergleichliches Aroma
Schon um 7 Uhr am Samstagmorgen gingen Heiner Trapp, Günther Quintes und einige weitere Mitglieder vom Heimatverein eifrig an die Arbeit, denn der Ofen musste vorgeheizt werden. Der Steinofen mit fast drei Metern Tiefe kommt natürlich nicht so schnell auf Touren wie ein moderner Backofen. Jeder, der schon einmal ein Brot aus dem fast schon historischen Ofen gegessen hat, kann aber bestätigen, dass geschmacklich auch der modernste Backofen nicht dieses typische Aroma nicht erzeugen kann.
Für ein gelungenes Brot ist aber nicht nur der Ofen entscheidend, sondern auch der Teig. Das Backteam vom Heimatverein für Landwirtschaft und Brauchtum konnte erneut mit dem Roggenmischbrot glänzen. 70 Prozent Roggenteig und 30 Prozent Weizenteig ergeben dabei die perfekte Mischung.
Dass das Brot sehr gut ankommt, zeigt sich deutlich an den Verkaufszahlen: 110 Brote wurden gebacken, übrig geblieben davon ist am Ende – keines. Und dass man die über Stunden perfektionierte Glut dann nicht einfach erkalten lässt, wissen auch die Berleburger zu schätzen. Egal, ob Hefezöpfe, Weißbrot oder andere Leckereien – auch das fand später reißenden Absatz.
Maikranz für den Markt gebunden
Besonders für eine Gruppe Kinder des Offenen Ganztags an der städtischen Grundschule „Am Burgfeld“ wurde der Tag zum Erlebnis: Sie konnten miterleben, wie das Brot auf traditionelle Art und Weise gebacken wurde und natürlich beim Kneten kräftig mit anpacken. Auch einige Mitglieder der Feudinger Backhausgemeinschaft fanden den Weg zur Espequelle, um sich Tipps zum Brotbacken zu holen.
Nach einem gelungenen Backtag im Backhaus, das nach dem Umzug aus Rinthe seinen Platz an der Espequelle gefunden hat, stand das traditionelle Maikranz-Binden an. Das Tannen- und Fichtengrün ordneten die Damen vom Heimatverein in Kleinarbeit um eine Form an, die dem Ganzen die nötige Stabilität gibt. Schlussendlich kommen noch einige Verzierungen dran. Noch am selben Abend prangte der Kranz dann über dem Marktplatz, nachdem er mit dem Seilzug hochgezogen worden war.
Benedict Weinhold