Siegener Zeitung 20.04.2016

Die Organisatoren und Akteure des Wollmarkts freuen sich auf die 28. Auflage der Traditions- und Brauchtumsveranstaltung auf dem Marktplatz sowie in der Kernstadt von Bad Berleburg. Foto: Timo Karl

Markt von der Region für die Region

Bad Berleburg. Bad Berleburg präsentiert die etablierten Events (Wollmarkt, Holzmarkt, Brotmarkt und Weihnachtszeitreise) unter der Marke „Traditionelle Märkte“.

tika - Es ist ein Markt von der Region für die Region. Und dies buchstäblich. Denn der Wollmarkt dürfte am Sonntag, 8. Mai, bei seiner 28. Auflage zahlreiche Menschen nach Bad Berleburg locken – die Stadt selbst nutzt diese Plattform, um sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Und speziell den ganz besonderen Charme des Altkreises Wittgenstein in den Vordergrund zu rücken. Die Odebornstadt präsentiert ihre mittlerweile etablierten Veranstaltungen – Wollmarkt, Holzmarkt, Erntedankfest und Brotmarkt sowie die Weihnachtszeitreise – unter der Dachmarke „Traditionelle Märkte“. „Wir wollen die Stärken der Region deutlich zeigen – und sind deshalb mit der Marke für alle Märkte in die Offensive gegangen“, erklärte Sarah Harth. Gemeinsam mit den Verantwortlichen des Wollmarktes präsentierte die Medienbeauftragte der BLB-Tourismus GmbH das Konzept für die Veranstaltung rund ums Schaf – denn das wollige Tier ist naheliegenderweise erneut Protagonist des großen Events auf dem Marktplatz sowie in der gesamten Poststraße.

Ganz gezielt das junge Publikum ansprechen

Am bewährten Konzept ändern die Macher nichts, sie gehen aber durchaus mit der Zeit. „Tradition ist wichtig und erhaltenswert. Es ist aber gut, wenn junge Menschen mit im Boot sind, die sich beteiligen – denn sie sind es, die Tradition dauerhaft erhalten können. Wir wollen im Rahmen des Marktes zeigen, dass bei uns Jung und Alt zusammenarbeiten“, erklärte Holger Saßmannshausen. Der Vorsitzende des Jugendfördervereins Bad Berleburg zeichnet mit der BLB-Tourismus GmbH und dem Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg verantwortlich für die Konzeption und Ausrichtung. Und ist vom eingeschlagenen Weg überzeugt – gleichsam zu seinen Mitstreitern. „Wir wollen gezielt das junge Publikum ansprechen und haben daher unsere Werbestrategien nicht nur über die Grenzen der Region ausgeweitet, sondern werben auch ganz gezielt in den sozialen Netzwerken im Internet“, berichtete Sarah Harth.

Wollparty steigt am Vorabend des Marktes

Ganz bewusst setzen die Verantwortlichen Akzente, um sämtliche Altersklassen zu begeistern. Während das traditionelle Markttreiben am Sonntag über die Bühne geht, steht am Samstag, 7. Mai, die Wollparty auf dem Programm. Die Band „Side of Soul“ sorgt ab 19 Uhr auf dem Marktplatz für die richtigen Töne – und erhält dabei Unterstützung von der Schulband des Johannes-Althusius-Gymnasiums (JAG). „Die Aufregung ist groß, aber wir freuen uns riesig darauf, einige Stücke gemeinsam mit der Band auf der Bühne zu spielen“, erklärte Wiebke Aderhold. Die Schülerin und zugleich Mitglied der JAG-Band freut sich gemeinsam mit den weiteren Musikern auf das große Event freut.

Ein „Walking Act“ mit den Rothaar-Lamas

Das gemeinsame Konzert ist einer der Höhepunkte des Marktes, in dessen Mittelpunkt aber die „Schafschur live“ am Sonntag steht. Oliver Junker-Matthes sorgt dafür, dass kein Schaf seine Wolle behält. Neben den kulinarischen Schmankerln, dem Rahmenprogramm auf dem Marktplatz und in der Stadt – mit dabei ist erstmals eine „regionale Ecke“, die die Besonderheiten der Region präsentieren soll – sowie einem verkaufsoffenen Sonntag der Einzelhändler ist die neuerliche Versteigerung einer Holzskulptur von der Messe „Wir in Wittgenstein“ geplant, die aus organisatorischen Gründen im Rahmen der Messe im März im Industriepark Wittgenstein in Schameder gescheitert war. Der Erlös der Versteigerung kommt dem Abenteuerdorf Wemlighausen zu Gute – das wiederum sorgt für einen ganz besonderen Programmpunkt: den „Walking Act“ mit seinen Rothaar-Lamas, denen die Besucher auf dem Weg über den Marktplatz begegnen.

Westfalenpost 20.04.2016

Junge Schulband statt Dicke-Backen-Musik

Bad Berleburg. Die neue touristische Marke Bad Berleburger Traditionsmärkte, die Kombination von Tradition, Brauchtum, Natur und Kultur, nimmt Fahrt aus. Vorgestellt worden ist das neue und modifizierte Programm des Wollmarktes am Dienstag durch Sarah Harth und Carola Haas von der BLB-Tourismus GmbH. In Sachen Wollmarkt möchten die beiden Touristikexpertinnen zwar das Rad nicht neu erfinden, es werden aber Ergänzungen angeboten.

Eine entscheidende Rolle „spielt“ im diesem Jahr die Schulband des JAG um den stellv. Schulleiter Clemens Binder. Die Nachwuchsmusiker absolvieren am Samstag, 7. Mai, zur Wollparty einen Workshop mit der hessisch/rheinland-pfälzischen Formation „Side of Soul“, bekannt auch an der Oderborn. Getreu dem Motto „es muss nicht immer Dicke-Backen-Musik sein“ greifen die Gymnasiasten um Wiebke Aderhold auch am Festsonntag in die Saiten. „Die sind souverän“, zeigt sich Clemens Binder vom Erfolg überzeugt.

Regionale Ecke am 8. Mai

Freuen dürfen sich die Besucher am Sonntag, 8. Mai, auf die Regionale Ecke auf der Poststraße. Dort soll mit heimischen Spezialitäten auch bei Gästen von Auswärts gepunktet werden. 47 Beschicker haben bereits zugesagt, und Mitorganisator Wilhelm Pickhan sieht den Markt „kulinarisch gut aufgestellt“. Es könnte durchaus sein, dass die Zahl der externen Besucher bei der 28. Austragung noch weiter ansteigt. Sarah hat die Werbung aus das Sauerland, Siegerland und Hessen ausgeweitet.

Auch die Präsenz in den sozialen Medien ist verstärkt worden. Daran hat laut Sarah Harth auch Lars Brandenburger mit seinem Waldcouch-TV und den Image-Filmen großen Anteil. Es gibt weitere Neuheiten. Erstmals steuern die Spinnefrauen aus Medebach die Traditionsveranstaltung an. Abwechselnd werden immer drei Damen gleichzeitig das historische Handwerk präsentieren, so Günther Quintes am Dienstag auf dem Pressegespräch am Ort des Geschehens. Auf dem Marktplatz werden erneut die Schaugehege mit den verschiedenen Schafrassen errichtet.

Lamas aus dem Abenteuerdorf

Zusätzlich werden noch vier Lamas aus dem Abenteuerdorf den Markt bereichern, und dann folgt noch ein Highlight, das eigentlich schon auf der Messe „Wir in Wittgenstein“ hätte steigen sollen – die Versteigerung einer Holzskulptur. Der Erlös fließt anschließend in die Renovierung des Abenteuerdorfs. Starten soll die Aktion um 12.30 Uhr. Das ist aber längst noch nicht alles:

Laut Tourismusmanagerin Carola Haas präsentieren sich zusätzlich noch Event-Wandern Heidi Dickel, der Dorfverein Heidi Dickel oder die Nadeshda-Hilfe für Bulgarien. Es gibt noch eine weitere Innovation. In die ehemalige Bäckerei filiale ist mittlerweile die Freie Ev. Gemeinde eingezogen. Dort kann am Wollmarktsonntag gemalt werden.

Noch etwas ist von BLB-Touristik forciert worden. Der Wollmarkt ist in Pauschalangebote der Gastronomie und Hotelerie eingebunden worden, und das kann jetzt bundesweit beworben werden, fügte abschließend JFV-Chef Holger Saßmannshausen hinzu.

Bei der Großveranstaltung auf dem Marktplatz und der Poststraße sind übrigens sieben Mitgliedsvereine im Einsatz. Die Bündelung zur Dachmarke bewertet der 1. Vorsitzende des Jugendfördervereins übrigens so: „Ich bin froh, dass es Fachleute gibt, die sich mit diesem Marketing beschäftigen.“ Komplettiert wird der Wollmarkt durch den verkaufsoffenen Sonntag, schließlich möchten die örtlichen Händler wieder ihre umfangreichen Stärken demonstrieren.

Heiner Lenze